Feldhofer: "Besser ich bin gesperrt als Spieler": Der SK Rapid war in dieser Saison permanent mit vielen Ausfällen konfrontiert, da sollte sich auch die Abwesenheit des Cheftrainers verkraften lassen - meint zumindest Ferdinand Feldhofer vor dem Bundesliga-Heimspiel am Mittwoch (18:30 Uhr im LIVE-Ticker) gegen Austria Klagenfurt.
Der Steirer erlebt die Partie wegen der Roten Karte am Sonntag gegen Sturm Graz nicht von der Bank, sondern von der Tribüne aus. Deshalb rücken seine Assistenten Thomas Hickersberger und Matthias Urlesberger in die erste Reihe. "Mein Trainerteam wird das sicher hervorragend machen", prophezeit Feldhofer.
Der 42-Jährige darf laut Liga-Vorgaben bis 30 Minuten vor dem Anpfiff bei der Mannschaft sein und Interviews geben, danach aber keinen Kontakt mehr mit den Spielern und Trainerkollegen haben. Nach dem Schlusspfiff ist die Sperre aufgehoben, daher wird Feldhofer etwa auch die Pressekonferenz absolvieren.
Feldhofer: "Es wird eine interessante Erfahrung"
Davor wird er das Match von den Zuschauerrängen aus verfolgen. "Es wird eine interessante Erfahrung werden, das alles aus der Distanz zu betrachten", vermutet Feldhofer.
Der Coach legt Wert auf die Feststellung, bei seinem Ausschluss im Finish gegen Sturm niemanden beleidigt oder beschimpft zu haben. Im Schiedsrichterbericht sei zunächst das Delikt "Beleidigung" festgehalten worden, dann wurde es auf "unsportliches Verhalten" geändert, berichtet der Ex-ÖFB-Teamspieler.
Seine Abwesenheit ließe sich verschmerzen, erklärt Feldhofer. "Besser ich bin gesperrt als ein Spieler."
Ausfälle gibt es bei Rapid ohnehin genug - dazu zählt etwa Christopher Dibon, der nach einer neuerlichen Knieverletzung möglicherweise vor dem Karriereende steht. Ungeachtet dessen soll der Innenverteidiger bei Rapid weiter eine wichtige Rolle spielen. "Ich hätte ihn auch in Zukunft sehr gern näher bei der Mannschaft", sagt Feldhofer.
"Wir brauchen den Druck nicht kleinzureden"
Ohne Dibon, dafür aber mit den von Gelbsperren zurückkehrenden Innenverteidigern Kevin Wimmer und Emanuel Aiwu peilt Rapid gegen den Aufsteiger einen Heimsieg an.
"Wir brauchen den Druck nicht kleinzureden. Es geht in die finale Phase, wir können uns mit drei Punkten eine Top-Ausgangsposition schaffen. Ein Sieg wäre ein großer Schritt in Richtung Europa", meint Feldhofer.
Sein Team liegt auf Platz drei, der im Falle eines Salzburger Cupfinal-Sieges über Ried die fixe Teilnahme an einer Europacup-Gruppenphase bedeutet. Jeweils zwei Zähler hinter Rapid lauern die Austria und der WAC.
Klagenfurt fehlen vier Zähler auf die Hütteldorfer. Feldhofer warnt vor den Qualitäten des Aufsteigers. "Sie sind eine der großen Überraschungen in dieser Saison, sehr kompakt und stark in ihrer Mentalität. Sie haben ihre Stärken im Umschaltspiel und bei Standards."
VAR-Ärger bei Pacult "ad acta gelegt"
Klagenfurt-Coach Peter Pacult kann wieder auf die zuletzt gesperrt gewesenen Turgay Gemicibasi, Christopher Cvetko und Alex Timossi Andersson zurückgreifen, muss aber noch die VAR-Fehlentscheidung beim Heim-2:3 gegen den WAC verdauen.
"Ich kenne eine Statistik, die zeigt, dass wir der mit Abstand am meisten benachteiligte Verein der Bundesliga sind", erklärt der bisher letzte Rapid-Meistermacher.
Allzu groß ist Pacults Ärger aber nicht mehr, auch weil es Entschuldigungen von Schiedsrichter Rene Eisner und dem VAR-Team gab. "Es soll derjenige den ersten Stein werfen, der noch nie einen Fehler gemacht hat. Für mich ist das alles ad acta gelegt."
Der Fokus liegt nun voll auf der Mittwoch-Partie. "Man kann davon ausgehen, dass Rapid versuchen wird, von der ersten Minute an Druck zu machen", sagt Pacult.
Seine eigene Mannschaft sieht der Wiener in der angenehmeren Ausgangsposition. "Wenn Rapid gegen uns nicht voll punktet, ist der dritte Platz gefährdet. Wir wollen schauen, dass wir um Platz fünf mitspielen."
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