Was die Bruckner-Wahl für den SK Rapid bedeutet: Grüner Rauch stieg um 22:43 Uhr aus dem Allianz-Stadion auf. „Habemus, Präsident“, so der Tenor.
Martin Bruckner ist also der neue starke Mann beim SK Rapid, der in die Fußstapfen seines Vorgängers Michael Krammer tritt – und auf den einiges an Arbeit wartet.
Zeit, den Wahlsieg ausgiebig beim angekündigten, wohlverdienten Bier zu feiern, ist nicht vorhanden. Denn die methaphorisch aufgestiegenen Rauchschwaden hätten auch ein Hinweis auf die während des Wahlkampfs eingebrochenen Brücken sein können.
Das mediale Balzverhalten beider Kandidaten um die Wählergunst hat dem Verein alles andere als gut getan. Es hat den Verein gespalten und wieder einmal unerwartet Unruhe erzeugt, obwohl man bei Rapid froh sein könnte, wenn es im Pulverfass Hütteldorf einmal ein paar Wochen zum Durchschnaufen gibt.
Die Premiere in der 120-jährigen Klubgeschichte – noch nie zuvor gab es eine Kampfabstimmung um den Präsidenten – hat offenbart, wie unterschiedlich die Mitglieder die aktuelle Situation bewerten, wie groß einerseits die Angst vor Veränderung und wie groß andererseits die Unzufriedenheit mit dem sportlichen Abschneiden der letzten Jahre ist.
(12:00)